Wein still genießen - Die Anleitung

Textur | Schwenken Sie Ihr Weinglas in gleichmäßigen Bewegungen. Durch die Dynamik betrachten Sie die Dichte der Flüssigkeit. Grundsätzlich gilt: Je mehr und dickflüssiger der Wein an der Glaswand herunterläuft, desto gehaltvoller ist dieser. Ein Kenner spricht von Tränen anstelle von Tropfen.
Farbe I Halten Sie das gefüllte Weinglas vor einen weißen Hintergrund, um die Farbe genauer zu betrachten.  Für Weißwein gilt: je dunkler, desto älter. Beim Rotwein ist dies anders herum: je heller ein Rotwein erscheint, desto älter ist dieser, da sich die Farbpigmente mit fortwährender Lagerung am Boden absetzen. Ähnliche Aussagen geben Rückschluss auf die Intensität. Sehr dunkle Weine stammen meist aus sehr heißen Anbaugebieten.

Halten Sie Ihre Nase tief ins Glas. Diesen Vorgang wiederholen Sie so oft bis alle Nuancen zu erkennen sind. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen sieben Aromafamilien: floral, pflanzlich, fruchtig, würzig, karamellisiert, rauchig und mikrobiologisch. Bei der Benennung der tatsächlichen Düfte greift man zu bekannten Gerüchen. Auch diese lassen sich wunderbar in die sieben Familien einordnen.

Achten Sie beim Trinken des Weines auf eine gleichzeitige Luftaufnahme. Man nennt dies in der vinophilen Sprache "den Wein schlürfen" - anschließend behalten Sie den Wein im Mund. Um die Aromavielfalt zu schmecken, empfiehlt es sich, den Wein dabei immer wieder mit der Zunge "durchzukauen". Zuerst wird der Süße-Säure-Eindruck bewertet, bevor sich mit der Zeit die Geschmacksaromen entfalten. Diese werden wieder den sieben Familien der Gerüche zugeordnet.

Notieren Sie Ihren Eindruck.
Bei einer Verkostung wird empfohlen, sich Notizen zu machen. Nur so lässt sich der Gesamteindruck des Weins abschließend bewerten. Hält der Geschmack, was der Geruch verspricht? Waren die Vermutungen aufgrund der Farbe hinsichtlich Alter und Intensität richtig?